Bonn. Die Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen ab dem 16. März 2022 wurde im Dezember beschlossen – und soll nun laut CDU/CSU aus Angst vor Personalengpässen ausgesetzt werden. „Feige und unverantwortlich ist diese Ankündigung“, kritisiert Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes. „Statt der Drohung einer Minderheit von Pflegekräften nachzugeben, die wegen der Impfpflicht ihren Arbeitsplatz verlassen wollen, hätte die Politik Haltung für die Pflegebedürftigen zeigen müssen.“
Wie auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist der BIVA-Pflegeschutzbund gegen eine Aussetzung der Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Opfer wären die pflegebedürftigen Menschen, weil sie nicht auf die bestmögliche Weise vor dem Virus geschützt werden. Und wie so oft würde die Politik damit denen folgen, die sich am lautesten zu Wort melden. Die schwachen Stimmen der vielen Pflegebedürftigen blieben dagegen ungehört.
„Der Schutz der Menschen in Pflegeheimen wird für Wählerstimmen aus dem Lager von Impfskeptikern geopfert“, empört sich Stegger. Damit missachte die Politik auch die Mehrheit der Pflegekräfte, die sich haben impfen lassen, um die ihnen anvertrauten Menschen vor Ansteckung möglichst gut zu schützen. „Das ist parteipolitisches Kalkül und das Gegenteil von solidarischer Verantwortung.“