Bonn. Die Bundesregierung möchte in Zukunft die dreigeteilte Pflegausbildung weitgehend vereinheitlichen. Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger und Altenpfleger sollen eine gemeinsame Grundausbildung bekommen und sich erst am Ende ihrer Lehrzeit spezialisieren. Die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA) e.V. unterstützt dieses Vorhaben.
Die BIVA sieht darin eine Chance für eine Verbesserung der Pflegequalität für alte Menschen sowohl in Pflegeheimen als auch in Krankenhäusern. Zugleich erwartet die BIVA durch die Einführung der Generalistik eine Anhebung der Gehälter in der Altenpflege. „Das kann spürbar zum Abbau des Personalmangels in diesem Sektor führen“, sagt Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender der BIVA.
Die historisch bedingten Unterschiede zwischen den Berufsbildern haben sich im Pflegealltag heute weitgehend aufgelöst. In den Pflegeheimen werden die Bewohner immer älter. Viele leiden unter zahlreichen Krankheiten. Die traditionelle Altenpflege im Sinne einer Grundpflege tritt gegenüber einer medizinischen Behandlungspflege immer mehr in den Hintergrund. Gleichzeitig gibt es in den Krankenhäusern zunehmend hochaltrige Patienten etwa mit Demenzsymptomen, für die auch eine altenpflegerische Betreuung angezeigt ist. In beiden Pflegebereichen kann die generalistische Ausbildung zu einer Qualitätssteigerung führen.
Die vorgeschlagene generalistische Ausbildung erleichtert den Wechsel zwischen den verschiedenen Pflegeberufen. Diese neue Durchlässigkeit macht für Pflegekräfte den Beruf attraktiver und sorgt außerdem zwangsläufig für die Aufhebung der sehr ungleichen Bezahlung. Insbesondere die Altenpflege wird davon profitieren. Offen bleibt jedoch, wie die dadurch bedingten Kostensteigerungen finanziert werden sollen.